Maria Rüschendorf hat die Suchtprävention im Landkreis Oldenburg aufgebaut

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Nach 31 Jahren bei der Diakonie in den Ruhestand verabschiedet.

Wildeshausen/Landkreis, 21.6.2023 – Nach 31 Jahren bei der Fachstelle Sucht im Oldenburger Land geht Maria Rüschendorf in den Ruhestand. „Maria Rüschendorf hat die Präventionsarbeit im Bereich Sucht im Landkreis aufgebaut“, betonte die Leiterin der Fachstelle, Annegret von Essen bei der Verabschiedung. Heute sei die Präventionsarbeit in den meisten Schulen eine feste Institution. Aber auch in Kindergärten, in Jugendzentren, in Einrichtungen der Jugendhilfe und in Betrieben war Rüschendorf im ganzen Landkreis mit der Präventionsarbeit unterwegs.

„In den 31 Jahren hat sich vieles gewandelt“, berichtet Rüschendorf im Rückblick auf ihre Tätigkeit. Anfangs sei es schwer gewesen kontinuierliche Angebote in Schulen zu machen. Mittlerweile haben sich die Institutionen sehr geöffnet und arbeiten gerade über die Schulsozialarbeiter eng mit der Präventionsarbeit zusammen. Aber auch die Gesellschaft hat sich gewandelt: „Insgesamt wird offener über Suchtproblematiken gesprochen und auch ein stärkerer Alkoholkonsum Erwachsener kritischer gesehen. Inzwischen nimmt das Thema Cannabis und der Umgang mit Medien viel Raum ein. Ich merke, dass es für die Jugendlichen wichtig war, mit mir offen über dieses Thema sprechen zu können.“

Aber nicht nur der Austausch mit den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen macht für Rüschendorf den besonderen Reiz ihrer Arbeit aus. Ein Schwerpunkt war für sie immer die Netzwerkarbeit im Landkreis Oldenburg und die Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Präventionskräften. Das Land Niedersachsen hatte 1992 beschlossen, die Präventionsarbeit zu fördern und neue Stellen eingerichtet, die zu 50 Prozent vom Land und zu 50 Prozent von der Kommune finanziert werden. Die Stelle von Maria Rüschendorf ist eine dieser Stellen. „Der Landkreis Oldenburg hat von Anfang an gesehen, wie wichtig der Bereich Prävention ist“, freut sich Rüschendorf. Gemeinsam mit den etwa 25 niedersächsischen Fachkräften hat Rüschendorf in den vergangenen Jahren zahlreiche Präventionsprogramme und Materialien erarbeitet, die Niedersachsenweit und teilweise auch bundesweit in der Präventionsarbeit eingesetzt werden.

Die Zusammenarbeit im Netzwerk und die Präventionsarbeit in den Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen wird nun Maria Rüschendorfs Nachfolger übernehmen. Jonas Bahrenberg ist bereits seit dem 1. Juni in der Fachstelle tätig und konnte so die ersten Erfahrungen gemeinsam mit seiner Vorgängerin sammeln. Bahrenberg kommt aus der Präventionsarbeit. Zuletzt war der Sozialarbeiter vier Jahre bei der pädagogischen Puppenbühne der Polizei tätig. „Diese vorbeugende Arbeit ist für mich etwas total Sinnvolles. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich weiter im Bereich Prävention tätig sein kann“, sagt der 39-Jährige. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Präventionsstelle wieder so gut besetzen konnten“, betont Annegret von Essen.

Infobox Suchtprävention:

Die Suchtprävention ist ein eigenständiges Fachgebiet in der Suchthilfe. In erster Linie bedeutet Suchtprävention vorbeugendes Handeln, mit dem Ziel Suchtmittelmissbrauch und Abhängigkeit zu verhindern. So vielfältig wie die Ursachen für eine Sucht sein können, sind auch die Präventionsangebote und die Zielgruppen. Zu den Aufgaben gehört es, Nicht-Konsumierende zu stärken und Risiko-Konsumenten frühzeitig zu erkennen. Diese gilt es zu motivieren, ihren Konsum zu reduzieren oder ganz aufzugeben. Präventionsarbeit ist am erfolgreichsten, wenn sie früh beginnt, sich genau an der Zielgruppe ausrichtet und kontinuierlich stattfindet.

Zurück