Jever, 12.9.2023 - Die LzO unterstützt in diesem Jahr erneut die Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werkes Friesland-Wilhelmshaven mit einem Betrag von 7.891 Euro aus Mitteln des Lotteriespiels „Sparen+Gewinnen“. Die Beteiligung der Sparkasse basiert auf einer langjährigen Vereinbarung zwischen dem Sparkassenverband Niedersachsen und dem Land Niedersachsen.
„Es bedeutet uns sehr viel, soziale Einrichtungen und Vereine in unserer Region zu unterstützen“, so Markus Neumann, Direktor Privatkunden der LzO in der Region Ammerland-Friesland. „Daher freuen wir uns, dass wir unsere Förderungen für die sozialen Schuldnerberatungsstellen auch in diesem Jahr fortführen und damit einen Teil zur Erfüllung dieser verantwortungsvollen Arbeit beitragen können“, ergänzte Klaus Blum, Direktor Firmenkunden der Region Ammerland-Friesland, bei der offiziellen Übergabe der Förderung an die Schuldnerberaterinnen Georgia Gries und Mareike Wellman von der Diakonie.
Gries und Wellmann berichteten bei der Spendenübergabe, dass die Nachfrage nach einer Schuldnerberatung derzeit sehr groß sei. „Die Inflation erschwert für viele Ratsuchende die Gesamtsituation“, erläutert Gries. Dies führe dazu, dass es schwerer werde Vergleiche mit den Gläubigern zu erreichen, da einfach weniger Geld zur Verfügung stehe. Dadurch entschieden sich mehr Ratsuchende für eine Privatinsolvenz. Außerdem stellt Gries, die bereits seit 2013 als Schuldnerberaterin für die Diakonie arbeitet, fest, dass auch immer mehr Angehörige der Mittelschicht mit durchaus gutem Einkommen in der Schuldnerberatung Unterstützung suchen.
Gries und ihre Kollegin freuen sich sehr über die Unterstützung durch die LzO. Möglich macht diese Zuwendung die Lotterie „Sparen und Gewinnen“, bei der die Kundinnen und Kunden der LzO Lose im Wert von je 5 € kaufen. Vier Euro davon werden angespart und ein Euro ist für das Los. „Insgesamt kommen so jährlich knapp 470.000 Euro sozialen, kulturellen, sportlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Vereinen in der Region zugute“, berichtet Markus Neumann.
Die Schuldnerberatungsstelle erreichen Sie unter Tel.: 044614051 oder per Mail an sb-Jever@diakonie-fri.de.
Konkrete Tipps zur Schuldenprävention
- Ermitteln Sie Ihre monatlichen Fixkosten für Miete, Strom, Telefon, Internet etc. pp. Diese Kosten müssen immer gedeckt sein. Rühren Sie das hierfür notwendige Geld nicht an. Miete, Heizung und Strom zuerst bezahlen, schließlich brauchen Sie ein warmes Dach über den Kopf. Legen Sie sich ein monatliches (und ggf. wöchentliches) Budget für Ihre Ausgaben fest.
- Bezahlen Sie erst Ihre Schulden. Danach können Sie sparen.
- Behalten Sie Ihre Ausgaben und Ihr restliches Budget immer im Blick.
- Unterscheiden Sie zwischen Wünschen und Bedürfnissen und überlegen Sie, was Sie wirklich brauchen.
- Bezahlen Sie so oft wie möglich mit Bargeld statt mit der Karte. So behalten Sie besser den Überblick und spüren regelrecht, wenn das Geld weniger wird.
- Machen Sie niemals Konsumschulden, auch wenn die Versuchung noch so groß ist.
- Legen Sie den Sparbetrag am Monatsanfang zur Seite, nicht am Monatsende.
- Vermischen Sie nicht regelmäßige und unregelmäßige Ausgaben. Die regelmäßigen Fixkosten wie Miete, Strom etc. sind jeden Monat gleich und daher gesondert zu dokumentieren. Schreiben Sie in Ihr Haushaltsbuch nur unregelmäßige Ausgaben.
- Planen Sie, wann Sie einkaufen wollen. Wer nach der Arbeit noch schnell ins Einkaufszentrum huscht, kauft oft übermäßig viel.
- Schreiben Sie eine Einkaufsliste. Je gezielter Sie einkaufen, desto weniger müssen Sie wegwerfen.
- Eine kleine Erinnerung, wenn Sie doch einmal einen spontanen Konsumreiz verspüren: Schuldenprävention heißt bewusst und gezielt einkaufen. Halten Sie einen Moment inne und überlegen Sie, was den Reiz auslöst – vielleicht eine besondere Situation, die Sie zum Einkaufen animiert, etwa Stress oder Urlaubsstimmung?
- Schaffen Sie etwas Abstand, wenn der spontane Reiz allzu groß ist. Es hilft, erst einmal das Geschäft zu verlassen (ohne das Wunschprodukt) und ggf. später wiederzukommen.
- Treffen Sie keine wichtigen (Kauf-)Entscheidungen, wenn Sie sich gerade in einer Notlage oder unter besonderem Stress befinden.
- Gerade bei größeren Anschaffungen ist Schuldenprävention besonders wichtig, weil die Gefahr besteht, sich finanziell zu übernehmen. Greifen Sie nicht sofort zu, sondern setzen Sie den Wunsch auf eine Monatsliste.
Auch ein Termin bei der Schuldnerberatung muss gut vorbereitet sein. So verschaffen Sie sich einen Überblick vor einem Termin in der Schuldnerberatung und können erste Schritte schon selbst vornehmen
- Jeden Brief öffnen, vor allem wenn er in einem gelben Umschlag steckt. Denn das könnte ein gerichtlicher Mahnbescheid sein, auf den Sie umgehend reagieren müssen. Die Schuldnerberatung gibt Ihnen Tipps, ob ein Widerspruch gegen diesen Bescheid sinnvoll ist und was Sie noch unternehmen können.
- Relevante Unterlagen sortieren, und zwar geordnet nach Gläubiger. Briefe nach Gläubigern, also nach Personen oder Unternehmen, bei denen Sie Schulden haben, sortieren. Achten Sie auf die Aktenzeichen: Manchmal hat ein Gläubiger mehrere Aktenzeichen, dann sind es verschiedene Schulden. Das neueste Schreiben mitbringen.
- aktuellen Einkommensnachweis bitte zu Ihrem Termin bei der Schuldnerberatung mitbringen. Einkommensnachweise sind zum Beispiel: Alg II- Bescheid, Krankengeldbescheid von der Krankenkasse oder eine Lohnabrechnung vom Arbeitgeber.
- Gläubiger umgehend über Ihre Zahlungsunfähigkeit informieren: Das ist allemal besser, als wenn Sie kommentarlos Ihre Zahlungen einstellen. Wenn Sie Ihre Zahlungsbereitschaft klar zu erkennen geben, lassen sich die Gläubiger auch eher auf Kompromisse ein.
- Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen, damit Sie wieder einen vollständigen Überblick über Ihre Finanzen haben. Ein Haushaltsbuch hilft dabei ungemein.
- Informieren Sie sich über die Möglichkeit ein Pfändungsschutzkonto einzurichten.