Wilhelmshaven, 5.5.2020 – 2000 Euro hat die Voslapper Kirchengemeinde St. Martin für die Arbeit des Diakonischen Werkes Friesland-Wilhelmshaven gesammelt. Und das unter besonderen Umständen. Eigentlich wollte die Kirchengemeinde Voslapp in diesem Jahr das dritte „Voslapper Fastenessen“ unter dem Motto „Pellkartoffeln für Barmherzigkeit“ anbieten und damit für ein Festessen für Obdachlose sammeln. Nachdem in den Vorjahren Umweltminister Olaf Lies (SPD, 2018) und Bischof Thomas Adomeit (2019) die Festreden gehalten hatten, hatte in diesem Jahr der katholische Prälat Peter Kossen sein Kommen zugesagt. Doch aufgrund der Corona-Krise musste die Kirchengemeinde das Fastenessen absagen.
„Da aber in Krisenzeiten gerade die Ärmsten der Armen es besonders schwer haben, hatte die Kirchengemeinde mit Bekanntgabe es Ausfalls in den Kirchengemeinden des Stadtnordens zu einer Spendenaktion zugunsten des Diakonischen Werkes Friesland-Wilhelmshaven aufgerufen“, berichtet Pfarrer Peter Sicking. „Wir wollten gerade in diesen Zeiten Solidarität, Mitgefühl und Barmherzigkeit erlebbar machen.“ Vom Erfolg der Spendenaktion sind Pfarrer Sicking und der Gemeindekirchenrat begeistert. Mit 2000 Euro ist der Erlös doppelt so hoch ist wie im Vorjahr und hat damit alle Erwartungen übertroffen.
Die Einnahmen gehen ungeschmälert an den Wilhelmshavener Tagesaufenthalt des Diakonische Werks. Im vergangenen Jahren konnte den Wohnungslosen ein Oster-Festessen serviert werden. In diesem Jahr will das Team um Wolfgang Steen, Leiter des Diakonie-Tagesaufenthaltes, mit den Wohnungslosen grillen, wenn die Umstände es wieder erlauben. Ein Teil des Geldes wird auch genutzt, um kostenlose Mittagessen für die Wohnungslosen zu finanzieren. „Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung“, sagt Dr. Martin Kröger, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Friesland-Wilhelmshaven.
Offiziell überreicht wird die Spende an diesem Sonntag, wenn die Voslapper Kirchengemeinde St. Martin zum ersten Mal wieder um 10 Uhr einen Gottesdienst mit Menschen in der Kirche feiern kann. „Wir wollen mit dem ersten Gottesdienst nach der erzwungenen Corona-Pause deutlich machen, wohin wir gehören - nämlich an die Seite der Schwachen in unserer Gesellschaft. Für die wollen wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten stark machen“, betont der Kirchenälteste Jürgen Westerhoff.
Dazu gehört auch die Lebensmittelaktion der Kirchengemeinde. Zu Beginn der Corona-Krise, als die Tafeln flächendeckend ihre Arbeit einstellten, hat die Gemeinde an der Kirchentür eine Station für Lebensmittel-Konserven eingerichtet, bei der sich jeder nach seinen Bedürfnissen versorgen kann. Täglich wird dort nach dem Motto „Nimm soviel du brauchst - und gib soviel du kannst“ geholt und gebracht. Im Rahmen der Lebensmittelaktion sind die Besucher des Gottesdienstes am Sonntag eingeladen, Lebensmittelkonserven mitzubringen.
Außerdem will die Gemeinde auf die Corona-Nothilfeaktion „Stark für Menschen in Not“ im gesamten Oldenburger Land aufmerksam machen. Die Kollekte des Gottesdienstes ist für die ökumenischen Spendenaktion von Diakonie, Caritas und Nordwest-Zeitung gedacht, über die auch bedürftige Menschen aus Wilhelmshaven unterstützt werden.