Pressemitteilungen Archiv 2019

Diakonie-Schuldnerberatung im Radio

Erstellt von Frerk Hinrichs |

Zur Aktionswoche der Schuldnerberatung berichtet ffn aus dem Oldenburger Land

Oldenburger Land, 4. Juni 2019 - Arbeitslosigkeit und Krankheit sind die Hauptgründe, warum Menschen in die Schuldenfalle geraten, berichtet Janine Lüttmann in der Sendung ffn-Hilfe-interaktiv am 5. Juni 2019 um 21:00 Uhr. Allein in Vechta haben sich im letzten Jahr über 500 Menschen an die Schuldnerberatung der Diakonie gewandt. Dazu gehört auch Klaus. Der Familienvater hat über 30 Jahre hart gearbeitet, doch als der Geschäftsführer in seiner Firma wechselt, wird Klaus‘ Leben auf den Kopf gestellt. Der neue Chef will ihn loswerden und bringt Klaus dazu, einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Ein schwerer Fehler - denn wegen dieses Vertrags bekommt er erstmal kein Arbeitslosengeld. Um die Familie mit drei Kindern über Wasser zu halten, macht er Schulden. Und die werden plötzlich immer mehr. Wie er mit Hilfe der Schuldnerberatung aus der Schuldenfalle herausgekommen ist, das erzählt er am Mittwochabend auf radio ffn. Die Sendung steht im Zusammenhang mit der Aktionswoche der Schuldnerberatung. Interviewpartner Klaus ist 50 Jahre und lebt mit seiner Familie in Goldenstedt. Mit dabei ist auch Franziska Mües. Sie ist Schulden- und Insolvenzberaterin bei der Diakonie in Vechta.

 

Die Diakonie wirbt zudem für mehr Verständnis für Überschuldete. "Betroffene sind häufig mit ihrer Situation überfordert und setzen falsche Schwerpunkte. Teilweise ist der Druck der Gläubiger so groß, dass Ratenzahlungen geleistet werden und für die Miete dann kein Geld mehr übrig bleibt. Auch sind vielen Betroffenen Beratungsdienste und Hilfsangebote nicht hinreichend bekannt“, erklärt die Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Ein großes Problem sieht Loheide darin, dass Geringverdiener einen immer größer werdenden Anteil ihres Einkommens für Miete samt Nebenkosten ausgeben müssen. "Gerade für Bezieher von Grundsicherungsleistungen wird es immer schwieriger, weil die Jobcenter diese Kosten nur im Rahmen ihrer Vorgaben anerkennen. Da ist der Weg in die Überschuldung oft vorgezeichnet", bekräftigt Loheide. Die Grenzen für die anerkennungsfähigen Kosten der Unterkunft wie Miet-

und Heizkosten müssen daher realistisch festgesetzt werden. "Die Übernahme von Mietschulden ist so unbürokratisch wie möglich zu organisieren, notfalls auch durch eine Direktzahlung der Miete von den Jobcentern an den  Vermieter“, schlägt Loheide vor. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände fordert Loheide zudem wohnungspolitische Maßnahmen, insbesondere die massive Stärkung des gemeinwohlorientierten und sozialen Wohnungsbaus. Präventiv müssen in den Kommunen zukünftig mindestens 30% des Wohnungsbestandes durch die öffentliche Hand vorgehalten und preiswert angeboten werden, damit das Mietniveau insgesamt nicht zu sehr steigt. 

 

Unter www.hilfe.diakonie.de/hilfe-bei-schulden/ bietet die Diakonie einen Ratgeber Schulden zum Downlod an. Schuldnerbertungsstellen der Diakonie im Oldenburger Land finden sich in Brake, Cloppenburg, Jever, Varel, Vechta, Wilhelmshaven und Nordenham.

 

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