Annegret von Essen hat die Fachstelle Sucht in Wildeshausen geprägt

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Nach 36 Jahren bei der Diakonie geht die Einrichtungsleiterin in den Ruhestand. Oliver Beyer übernimmt die Leitung der Fachstelle.

Landkreis Oldenburg, 25.6.2024 – Die Fachstelle Sucht der Diakonie in Wildeshausen war erst drei Monate zuvor gegründet worden, als Annegret von Essen im Januar 1987 dort als Suchttherapeutin anfing. „Damals hatten wir nur eine elektrische Schreibmaschine für alle Mitarbeitenden“, erinnert sich von Essen. Nicht nur die Fachstelle, deren Angebot immer wieder erweitert wurde, hat sich seitdem verändert, sondern auch Annegret von Essens Aufgabengebiet. 2007 übernahm sie die Leitungsstelle. „Sie haben die Arbeit dieser Fachstelle geprägt“, betonte Diakonie-Vorstand Dr. Friedrich Ley bei der Verabschiedung von Annegret von Essen. „Dies ist ein Einschnitt. Nicht nur für Sie, sondern auch für die Fachstelle“, betonte er.

Ein Einschnitt, den die Fachstelle gut bewältigen wird, davon ist von Essen überzeugt. Denn mit Oliver Beyer übernimmt ein langjähriger Mitarbeiter die Leitung der Fachstelle. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem tollen Team der Fachstelle die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen“, sagt Beyer. Über 500 Klientinnen und Klienten erreicht die Fachstelle jährlich und unterstützt sie auf ihrem Weg in ein Leben frei von Suchtmitteln. Als integrierte Beratungsstelle hilft das Team der Fachstelle nicht nur bei Problemen mit Alkohol, Spielsucht und Medikamenten, sondern auch beim Konsum illegaler Drogen. Aber auch das Thema Prävention hat einen hohen Stellenwert in der Fachstelle.

„Mir war es immer sehr wichtig, dass wir im Landkreis in allen Bereichen gut vernetzt sind. Nur gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern, wie dem Landkreis, den Selbsthilfegruppen und dem Krankenhaus Johanneum, können wir erfolgreich arbeiten“, betont von Essen. Neben der guten Vernetzung sei es wichtig, sich immer wieder auf die gesellschaftlichen Veränderungen und die damit einhergehenden Veränderungen beim Drogenkonsum einzustellen. „Es wird eine Herausforderung in der Zukunft sein, dass sich die Konsumstoffe immer wieder verändern“, betont Beyer. Gleichzeitig gelte nach wie vor, dass Alkoholsucht die verbreitetste Abhängigkeit ist. Zwar sei das Problembewusstsein für die Gefahren von Alkohol in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter gestiegen, das Thema brauche aber noch mehr Aufmerksamkeit. „Da, wo der Alkohol war, müssen Menschen hin“, betont Beyer. Denn was er und Annegret von Essen in ihrer jahrelangen Erfahrung immer wieder erlebt haben, ist die Vereinsamung, die die Sucht für die Betroffenen bedeutet.

Als Fachstelle für den Landkreis Oldenburg war es Annegret von Essen immer sehr wichtig, dass die Fachstelle nicht nur an ihrem Hauptsitz in Wildeshausen präsent ist, sondern auch in der Fläche. Deshalb findet an den Außenstellen in Ganderkesee und Sandkrug regelmäßig Beratung statt. Um möglichst niedrigschwellig erreichbar zu sein, werde in der Zukunft auch die Nutzung digitaler Angebote wichtiger werden, betont Beyer. Er sagt aber auch: „Diese können nur eine Ergänzung sein. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig der direkte Kontakt in der Suchtberatung ist.“

Die Fachstelle Sucht im Oldenburger Land erreichen Sie telefonisch unter 04431-2964 oder per Mail an fs-sucht-lkoldiakonie-ol.de. Mehr Informationen über die Angebote der Beratungsstelle finden Sie unter www.suchtberatung-landkreis-oldenburg.de.

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