30 Jahre Haus Regenbogen: Ein Zuhause voller Leben und Erinnerungen

Erstellt von Kerstin Kempermann |

Einrichtungsleitung Silke Kolbeck Lawicka und Kinderpflegerin Ute Alers erinnern sich an die Anfänge und blicken auf die Veränderungen in den 30 Jahren.

Oldenburg, 14.10.2024 - 2024 ist für die Mitarbeitenden sowie die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Regenbogen ein besonderes Jahr. Das 30-jährige Bestehen der Einrichtung ist ein Anlass zum Feiern. Seit 1994 leben am Dohlenweg 21 in Oldenburg Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, die von den Mitarbeitenden der Diakonie im Oldenburger Land betreut und gefördert werden. Eine der Mitarbeiterinnen, die von Anfang an dabei ist, ist Ute Alers. Die Kinderpflegerin war bereits im DRK-Kinderkrankenhaus tätig, das später von der Diakonie übernommen wurde. Sie erinnert sich gut daran, wie die Idee für ein Wohnheim für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen entstand, da es einen großen Mangel an Pflegeplätzen gab. Auch dank der Unterstützung durch die NWZ-Weihnachtsaktion, über die damals mehr als 300.000 Euro für den Bau zusammenkamen, konnte die Idee realisiert werden. Im Oktober 1994 war es schließlich so weit: Die Kinder, Jugendlichen und die Mitarbeitenden konnten das Haus beziehen und mit Leben füllen.

Unzählige Geschichten haben Ute Alers und ihre Kolleginnen und Kollegen seitdem in den Räumen am Dohlenweg 21 erlebt. „Die Kinder und ihre Geschichten bleiben in Erinnerung“, betont auch die Einrichtungsleiterin Silke Kolbeck-Lawicka. Viele Kinder entwickeln sich viel positiver, als bei der Aufnahme erwartet wurde. Oft kommen Kinder mit geringer Lebenserwartung in die Einrichtung und überraschen dann mit ihrem Überlebenswillen. „Aber auch schwierige Momente und Abschiede gehören natürlich zu unserer Arbeit dazu“, sagt Kolbeck-Lawicka.

Auch sie kann sich noch gut an die Anfänge im Haus Regenbogen erinnern; im August 1995 kam sie als Erzieherin und ist mittlerweile als Heilpädagogin in der Einrichtung tätig. Seitdem hat sich einiges geändert. Waren es zu Beginn hauptsächlich schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche, die im Haus Regenbogen lebten, ist das Spektrum der Beeinträchtigungen heute deutlich breiter. Besonders positiv finden Kolbeck-Lawicka und Alers die Öffnung nach außen, die das Haus in den letzten 30 Jahren erlebt hat. „Wir beteiligen uns an Aktionen im Stadtteil und holen zum Beispiel mit Kunstprojekten das Leben zu uns ins Haus“, berichtet die Einrichtungsleiterin. Auch feiern die Gruppen gemeinsam Feste wie Halloween oder unternehmen Ausflüge in die Region. Sie unterstützen sich gruppenübergreifend und sind offen für Neues.

Die Lebendigkeit im Haus wird vom ganzen Team getragen. „Die Mitarbeitenden im Haus Regenbogen stellen sich immer wieder neuen Herausforderungen“, betont Kolbeck-Lawicka. Egal ob langjährige Mitarbeitende oder studentische Hilfskräfte – alle bringen sich mit ihrem Wissen und Engagement ein, um gemeinsam den bestmöglichen Alltag für die Kinder zu gestalten. „Dabei ist es uns besonders wichtig, dass die Eltern die Eltern bleiben“, hebt Alers hervor. Diese seien die wahren Experten für ihre Kinder und hätten oft schon lange für deren Unterstützung gekämpft. „Wir haben im Haus Regenbogen sehr engagierte Eltern“, freut sich auch Kolbeck-Lawicka über die Zusammenarbeit. Zum wichtigen Unterstützungsnetzwerk gehören neben den Eltern auch das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) und die Kinderklinik.

Das Jubiläum feiert die Einrichtung mit einem Gottesdienst für alle Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige. Auch an diesem Tag werden die Räume und der Garten im Haus Regenbogen mit Leben gefüllt sein.

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